Durch das Engagement der Seebrücke Rhein-Sieg wurde in Niederkassel ein Antrag zur Aufnahme der Stadt Niederkassel zum Bündnis der ,,Sicheren Häfen“ gestellt. Auf Anfrage des Einzelratmitglieds der Linken, Frederik Broer, werden die Niederkassler Parteien Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und der SPD den Antrag in den Haupt- Finanz- und Beschwerdeausschuss der Stadt Niederkassel einreichen. Der Ausschuss ersetzt zurzeit aufgrund von Corona die Ratssitzungen.
In der Sitzung am 25.03.2021 soll über diesen Antrag beraten werden. Die Linke.Niederkassel hofft, dass alle Niederkasseler Parteien, die im Haupt- Finanz und Beschwerdeaussschuss sitzen, dem Antrag zustimmen können.
In dem Antrag geht es um folgende sehr wichtige Punkte: Die Stadt Niederkassel positioniert sich klar gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung. Die Linke.Niederkassel akzeptiert nicht, dass das Retten von Menschenleben verboten sein soll. Außerdem soll Niederkassel neben der Teilnahme am Bündnis der sicheren Häfen mehr Flüchtlinge aufnehmen, als die Verteilquote vorsieht.
Frederik Broer dazu: ,,Ich freue mich, dass wir den Antrag in den Stadtrat bzw. Hauptausschuss in Niederkassel einbringen können. Das ist ein wichtiger erster Schritt für mehr Menschlichkeit. Wie sollen Menschen den christlichen Glauben verinnerlichen, wenn wir Menschen im Meer ersaufen lassen. Das ist für mich alles andere als christlich.“
Laut statista sind seit 2014 rund 21.500 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Im Jahr 2021 waren es 236 Menschen, die auf der Suche nach Hilfe im Mittelmeer ertrunken sind. Auch diese Menschen hätten gerettet werden können.
Frederik Broer weiter: ,, Ich würde mich freuen, wenn die anderen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises unserem Beispiel folgen und sicherer Hafen werden wollen“.
Des Weiteren fordert die Linke.Niederkassel, dass die Bundesregierung endlich erkennt, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken und wir ihnen helfen müssen.
Die aktuell katastrophalen Bedingungen in den Lagern auf den griechischen Inseln erfordern ein sofortiges Handeln auf allen Ebenen. Angesichts der Situation der Menschen in Moria und den anderen Lagern an den europäischen Außengrenzen müssen alle zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft werden, um den dort gestrandeten Menschen schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten. Die Menschen leben zurzeit in unmenschlichen Bedingungen. Dieses Paradoxon alleine ist schon eine Schande für alle in Europa lebenden Menschen.